Yoga 1x1
- Anne

- vor 4 Tagen
- 5 Min. Lesezeit
Auch im Yoga gibt es einige Verhaltensregeln die du kennen solltest. Es gibt Regeln die wahrscheinlich jede schon mal gehört hat, aber auch Regeln die du vielleicht noch nicht kennst. Unangesprochene Regeln, die man einfach kennen sollte und an die man sich halten und orientieren kann. Hier kommen mal ein paar die ich für wichtig und richtig halte.
1. Wir achten auf unsere Atmung
Die Atmung ist elementar wichtig im Yoga, nur so kannst du die Haltungen und Übungen richtig erfahren. Auch wenn du mit der Bewegung noch nicht flüssig bist, die Namen der Haltungen noch nicht kennst, versuche trotzdem mit der Atmung von Anfang an richtig zu üben. So tust du dir leichter.
2. Savasana ist ein wichtiger Bestandteil des Yoga
Sei dir darüber im Klaren, dass die Endentspannung am Ende einer jeden Yogastunde, elementar ist. Hier spürt und lernt unser Körper, wie wir das eben erlebte verarbeiten können, wie wir entspannen können, wie unser Nervensystem loslassen kann. Dies zu skippen, weil man vielleicht zum nächsten Termin muss, ist nicht sinnvoll. Dann überlege dir wirklich, ob du nicht die ganze Stunde streichst und zur nächsten Einheit dazu kommst.
3. Wir treten nicht auf die Matten anderer
Deine Matte ist dein zuhause, dein Safespace. Dieser sollte von dir sauber gehalten werden, und von allen respektiert werden. Dies ist ein Zeichen von Achtung und Wertschätzung. Ich frage auch immer, wenn ich die Matte einer Schülerin betreten möchte.
4. Yoga üben wir barfuß
Dies sollte eigentlich aus Sicherheitsgründen immer eingehalten werden. Barfuß hast du den besten Stand auf deiner Matte, du kannst nicht wegrutschen und spürst am besten wie tief du noch gehen kannst. Natürlich kannst du aus religiösen oder kosmetischen Gründen auch Socken tragen. Es gibt auch Socken mit einer rutschfesten Sohlen, speziell fürs Yoga, klassisch wird aber immer barfuß geübt.
5. Wir bleiben immer bei uns, was andere tun ist uns egal
Dies ist vor allem am Anfang schwer, wenn man schauen möchte ob man alles richtig macht. Aber versuche gleich von Beginn an, nur auf die Worte der Lehrerin zu hören, und nur bei ihr zu schauen. So kannst du dich einfach besser auf dich fokussieren. Außerdem machen es die Anderen auch nicht immer richtig, vielleicht schaust du dir Fehler ab. Und, dies ist auch recht wichtig, jede Übende hat ein anderes Level an Können, Erfahrung und einen anderen Körper. Eine Haltung kann bei dir anders aussehen als bei mir, aufs fühlen kommt es an.
6. Die Schuhe werden vor dem Raum ausgezogen
Egal wo du zum Yoga hingehst, ob Yogastudio, Sporthalle oder Fitnessclub, diese Regel sollte überall gelten und ist für mich sehr wichtig. Straßenschuhe kommen wirklich überall durch, diesen Schmutz, aber auch die negative Energie, wollen wir nicht im Raum. Vor allem wenn du in einer richtigen, gereinigten Yoga Shala übst, solltest du diese einfache Regel beachten. Die Schuhe bleiben draußen und du spürst über deine Fußsohlen die Erdenergie in dich einströmen.
7. Aus Dankbarkeit darfst Du dich immer verbeugen
Vielleicht hast Du es schon öfters gesehen, manche Yogis verbeugen sich nach der Stunde. Dies kannst du gerne auch tun, das ist ein Zeichen von Respekt und Dankbarkeit dem Lehrer und seinem Wissen gegenüber. Je tiefer du dich verbeugst umso dankbarer und respektvoller ist es. In Indien betreten viele Yogis auch verbeugend den Raum oder stellen sich am Anfang kurz an den Altar um die Götter zu begrüßen.
8. Wenn Mantren gesungen oder gechantet werden, darfst du mitsingen oder in Stille sein
Das Singen von Mantren oder das OM-Chanten gehören in vielen Yogastunden zum Beginn und Ende. Hier stelle ich oft fest, dass viele sich nicht trauen mitzusingen und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen, da dies für uns nicht bekannt ist. Solltest Du den Text kennen darfst du gerne einstimmen, wenn auch nur zum Refrain. Keine Sorge über kein mögliches Können oder Talent, hier darf jeder so wie er kann mitmachen. Auch beim OM Chant darfst du gerne immer voller Gefühl einstimmen. Das Singen ist eine wunderbare Übung für die Atemarbeit und es hilft uns den göttlichen Urton in uns zu fühlen. Die Vibration im Brustkorb lässt dich ruhiger werden und zu dir finden. Nach ein paar Mal hast du auch keine Angst mehr davor, das verspreche ich dir. Mantren entstanden oft aus religiösen Texten, um Göttern zu huldigen. Diese werden aber auch oft eingesetzt um eine Affirmation zu setzen, den Fokus zu schärfen oder den Körper zu beruhigen. Hierfür musst du kein gläubiger Hindu sein.
9. Handy, Smartwatch und Uhren dürfen gerne in deiner Tasche auf dich warten
Wir leben in einer Zeit, in der es ohne Handy nicht mehr geht. Das verstehe ich, jedoch denke ich, wir können uns eine Stunde gönnen, in der wir nicht erreichbar sind. In der wir keine Nachrichten lesen müssen. Einfach ungestört beim Yoga sein. Auch auf deine Uhr darfst du gerne verzichten. Yogalehrer haben die Zeit im Blick und werden im Zeitrahmen bleiben.
10. Vor der Stunde starten wir in Stille oder sprechen sehr leise mit anderen
Auch dies ist ein Zeichen von Respekt und Achtsamkeit. So finden wir zu uns und spüren in den Raum. Es ist immer sinnvoll, wenn Du dir ein paar Minuten vor der Stunde Zeit nimmst um einfach mal reinzuspüren. Auf der Matte ankommen, im Sitzen oder liegen. So kannst Du wahrnehmen wie es dir geht, die innere to do liste abhaken und zur Seite legen und ganz entspannt in deine Praxis starten. Weshalb du auch nicht auf die letzte Minute oder total gehetzt und gestresst in die Yogastunde kommen solltest. Probiere es mal aus und schau wie gut dir das tut.
11. Wir tragen zum Yoga kein aufdringliches Parfum oder extremes Make up
Wir versuchen die anderen Übenden nicht mit unserer Anwesenheit aus der Konzentration zu bringen. Dies kann, vor allem bei massiven Düften, sehr schnell passieren. Auch der Geruch von Weichspüler ist oft aufdringlich. Dasselbe gilt für Kosmetik, Yoga ist eigentlich nie ein Model Job, deshalb darfst du hier auch ganz natürlich sein. Das gilt übrigens auch fürs Rauchen, solltest du diesem Laster frönen, dann schau bitte, dass du nicht direkt vor der Stunde noch eine rauchst, oder deine Kleidung zu sehr nach Tabakgeruch riecht. Dies ist für viele Nasen unangenehm.
12. Schwitzen, pupsen, stöhnen – alles ist natürlich und darf sein
Viele Haltungen sind gut für unsere inneren Bauchorgane, nicht selten werden diese angeregt und kommen dann auf Hochtouren. Dies ist kein Problem, wenn dies einmal passiert, ohne Aufhebens lass es einfach geschehen und mach ganz normal weiter. Je mehr Beachtung wir solchen Dingen schenken, umso größer wird die Aufmerksamkeit und vielleicht auch die Scham. Solltest Du während der Yogastunde auf die Toilette müssen, kannst du das einfach tun, du musst dich nicht abmelden.
13. Essen und Trinken, vor und nach der Stunde
Um Yoga zu üben solltest du einen leeren Magen haben, weshalb du eigentlich bis 2 Stunden vorher die letzte Mahlzeit eingenommen haben solltest. Das klappt vielleicht nicht immer, aber versuche es mal. Denn mit leerem Magen übt es sich leichter. Trinken darfst du gerne während der Stunde. Auch hier könntest du auf die richtige Zeit aufpassen. Wenn wir in den Nachspürphasen oder in der Schlussentspannung sind, solltest du nicht trinken. Hier ist die Zeit wichtig, die du für dich beobachten kannst.
14. Yoga soll Spaß bringen
Das waren schon ganz schön viele Regeln, oder? Die wichtigste zum Schluss, hab vor allem anderem Spaß am Yoga. Wir sind hier um eine gute Zeit zu haben, um unseren Körper eine Auszeit zu können, um zu uns selbst zu finden. Dies ist wohl das Wichtigste, du kommst zuerst, es darf für dich genau richtig sein. Und wenn deine Stunde liegend auf der Matte ist, dann ist es ebenso. Versuche nicht, dich in eine Haltung oder Form zu pressen, nur weil andere dies vielleicht von dir erwarten.




Kommentare