Die perfekte Matte
- Anne

- vor 5 Tagen
- 6 Min. Lesezeit
Natürlich weißt Du, dass man für eine regelmäßige Yogapraxis eine Yogamatte braucht. Aber kennst Du dich mit den verschiedenen Materialen aus? Und hast Du bereits deine richtige Matte gefunden? Es gibt nämlich sehr viel Auswahl.

Zunächst solltest Du wissen, für welchen Yoga Stil du eine Matte möchtest, denn nicht in allen Stunden sind die gleichen Anforderungen gegeben. Übst du zum Beispiel vermehrt Yin Yoga, würde ich dir eher zu einer weichen und warmen Lammfellmatte raten. Bist du stattdessen im Ashtanga zuhause, brauchst du eher eine rutschfeste und schnell trocknete Matte. Auch für Vielflieger gibt es besondere Reisematten, so steht deinem Yogaglück auch im Urlaub nichts im Wege. So findet sich für jeden Geschmack mittlerweile etwas, und durch diesen Dschungel mag ich dir gerne ein wenig helfen.
Natürlich gibt es in fast jedem Studio oder Sportverein Leihmatten, dies ist auch für den Anfang total gut, denn so kannst Du dich erst mal mit dem Yoga anfreunden bevor Du dir teures Material kaufst. Aber mit der Zeit merkst Du, wie wohl Du dich auf einer eigenen Matte fühlst und möchtest dieses auch nicht mehr missen. Denn, so ist es auf jeden Fall bei mir, meine Matte ist wie mein Zuhause. Hier fühle ich mich wohl, hier kann ich abschalten und entspannen. Auch wenn ich mehrere Matten im Einsatz habe, merke ich direkt ob mir eine Matte vertraut ist. Ich verbringe hier schließlich viel Zeit, habe tiefe Emotionen und oft fließt auch viel Schweiß und manchmal auch Tränen. Da darfst Du dich auch wirklich angekommen und wohl fühlen.
Ich meinen Yogaklassen sehe ich viele Anfänger, die mit, meist, klobigen Gymnastikmatten oder Isomatten kommen. Dies kann für ein-zwei Mal Yoga schon mal passen, langfristig solltest Du aber auf eine Yogamatte umsteigen, in deinem eigenen Interesse. Denn eine Isomatte gibt dir nie den Halt einer Yogamatte und dies spürst du auch deutlich.
Denn hierauf kommt es an:
- Halt und Gripp
- Größe
- Dicke
- Struktur und Qualität
- Material
- Preis
Als wichtigstes Auswahlkriterium nenne ich immer den Halt. Nichts ist schlimmer als auf deiner Matte in den Standhaltungen wegzurutschen. Hier solltest Du vor allem anderen dein Augenmerk drauflegen. Dies kannst du meist im Laden direkt ausprobieren, stell dich einfach barfuß auf die Matte und schieb deine Füße langsam auseinander. Füllst Du dich wie auf einer Eisbahn? Dann ist diese Matte nichts für dich. Kommst Du gar nicht vom Fleck? Dann ist es auf jeden Fall gut, denn, im Yoga schwitzen wir auch ab und an, vor allem an den Füßen. Dies lässt uns dann noch zusätzlich rutschen.
Hast Du ein paar Matten gefunden die dir zusagen? Dann schau als nächstes nach der Größe. Generell solltest Du mit einem kompletten Körper bequem auf der Matte liegen können. Ich mag es nicht, wenn der Kopf oben auf der Kante liegt oder die Füße über die Matte hängen. Aber das ist Ansichtssache. Es gibt Matten mittlerweile in verschiedensten Größen, in Länge und Breite. Hier ist oft deine Körpergröße eine Hilfe und auch dein Wohlgefühl beim Liegen.
Natürlich sind große Matten oft unhandlich und schwer, auch hier kannst du überlegen, wie denn ihr Einsatz sein wird. Übst du überwiegend zu Hause Yoga? Dann muss die Matte nicht so oft mit dir raus. So wären Gewicht und Größe egal. Bist du viel unterwegs, gehst von Studio zu Festival? Dann brauchst du vielleicht eher eine leichte Matte, evtl auch eine Reisematte.
Reisematten sind besonders dünn und damit faltbar. So kannst du sie auch in den Koffer oder eine Reisetasche packen. Aber auch hier gibt es einen Punkt der nicht außer Acht gelassen werden darf, denn Reisematten sind, weil sie eben so dünn sind, nicht so gut für die Knie. Wenn du also bereits Probleme mit den Knien oder Fuß- oder Handgelenken hast, ist eine Reisematte nur bedingt geeignet, da sie die Symptome vielleicht verstärkt. Yogamatten gibt es mittlerweile auch in den verschiedensten Dicken, von 0,1mm bis 4cm. Ein kleiner Merksatz hier, je dicker desto wackliger wird’s, und damit auch anstrengender.
Den nächsten Punkt kann ich eventuell zusammenfassen, denn die Qualität der Matte liegt oft am Material. Aber schauen wir uns das näher an, es gibt Yogamatten aus Wolle, Kork, PVC, Gummi, Plastik, Kautschuk, Baumwolle…. Die Liste ist fast unendlich. Ebenso die Varianten des Designs.
Beim Material schaue ich darauf, Naturmaterialien zu kaufen. Billige Plastikprodukte stinken oft nach Chemie, können Allergien hervorrufen und halten leider auch nicht lange. Da lieber etwas mehr Geld investieren aber du hast eine Yogamatte die dich ein Leben lang begleitet. Ob diese nun blau, rot oder grün ist, ist ganz dein persönlicher Geschmack. Es gibt Matten mit Strichen und Mustern, auf den zweiten Blick erkennt man, dass dies einer Logik folgt, denn die Striche sind die Aufsetzpunkte für Hände und Füße. Die ist aber nur ein allgemeines Maß, passt also nicht für alle Körpergrößen und ist deshalb nur bedingt nutzbar. Wenn Du aber so eine Matte hast und die Abmessungen für dich passen, kann das auch eine große Hilfe, vor allem für Anfänger sein.
Wichtig hier wäre noch, dass die Matte beim Ausrollen gerade und ohne Wellen auf dem Boden aufliegen sollte. Alles was sich wölbt, knicke oder Kanten macht, ist von nicht ganz so guter Qualität und wird dich langfristig nicht glücklich machen.
Bei den Lammfell- oder Schurfellmatten achte ich darauf, dass die Ränder abgenäht sind. So behält sie ihre Größe und fusselt nicht ganz so arg. Aber auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede, achte immer darauf wo die Matte produziert wurde und wie das Tier gelebt hat. Im Yoga haben wir ja eins der Yamas, Ahimsa, die Gewaltlosigkeit. Weshalb viele eine Matte aus Naturprodukt ablehnen. Ich persönlich habe eine Schurfellmatte und liebe sie sehr, aber es wird auch meine einzige bleiben. Deshalb achte ich auch sehr auf sie, siehe Pflegetipps.
Auch Korkmatten sind ein Naturprodukt. Hier ist auf jeden Fall zu beachten, dass qualitativ nicht hochwertige Matten oft nach dem 100 einrollen bröseln und in einer zu trockenen Luft auch hart werden.
Zu guter Letzt haben wir noch einen Punkt auf der Liste, nämlich der Preis. Es gibt Matten in allen Preissparten, von teuer bis günstig. Von Markennamen und vom Discounter. Auch hier entscheiden wieder dein Geldbeutel und dein Nutzen. Ich mache keine Werbung für eine bestimmte Marke, dafür gibt es zu viele und ist der Geschmack zu individuell. Ich selbst habe mittlerweile eine ganze Sammlung an Matten. Für jeden Stil und jeden Mood eine, aber das ist vielleicht auch so ein Tick von mir. 😊
Zu vielen Yogamatten bekommst du eine Tasche dazu, manchmal gibt es auch ganze Sets zu kaufen, mit Block und Gurt. Was genau das ist und wie das funktioniert, erfährst du hier
Aber eine Tasche, oder ein Band zum Transport ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn du ein oder mehrfach die Woche zum Yoga kommst. Dann hast du die Hände für andere Dinge frei und die Matte rutscht dir nicht raus. Es gibt auch Taschen mit einer eingenähten Mattenhalterung, für mich etwas zu umständlich, aber das macht jede wie sie will.
Ich liebe tatsächlich einen Makramee Gurt für meine Matte. Meine Schurrwollmatte reist immer in einer festen und regenabweisenden Tasche, da ich auf dem Fell auch immer noch ein Tuch habe. Meine Reisematte wird gefaltet und landet im Koffer, du siehst, jede Matte ein anderes System.
Was bei allen Matten aber gleich ist, egal ob PVC, TPE, Kork oder Fell, sie müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Wenn du die Leihmatten im Studio kennst, dann weißt du, dass diese nach der Stunde, wie andere Trainingsgeräte auch, immer abgeputzt werden. Deine eigenen Matte musst du nicht nach jeder Nutzung reinigen, aber ein-zwei Mal im Jahr empfehle ich das auf jeden Fall. Auch hier kommt es auf Material an, ob deine Matte mit dir in die Dusche darf, oder du sie lieber sanft mit einem Tuch abreibst. Fellmatten werden regelmäßig gebürstet.
Es gibt auch spezielle Mattensprays, diese nutze ich für meine Matten selten, sie haben einen zu starken Eigengeruch.
Einen Tipp zum Einrollen deiner Matte habe ich auch noch. Ich falte die Matte immer zur Hälfte, und zwar die Innenseiten zusammen, also die Seite auf der die liegst. Erst dann rolle ich sie ein. So kannst du sicherstellen, dass deine Matte innen nie schmutzig wird. Denn liegt die Matte mal in der Wiese oder so, rollst du, wenn du einfach am Anfang anfängst, alles mit ein was auf der Unterseite der Matte klebt. Probiere das beim nächsten Mal gerne aus.
Nun habe ich dir, glaube ich, mein ganzes Wissen mit auf den Weg gegeben, ich bin gespannt für welche Matte Du dich entscheiden wirst. Lass es mich gerne wissen, solltest du noch Fragen haben, oder etwas im Beitrag fehlen.




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